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Dave Mürner
Dave Mürner
Juli 22, 2020

Es ist Sommer. Ja, auch wenn der Regen zeitweise in Strömen vom Himmel fällt (das kommt vor) oder eine mehr oder weniger kalte Böe die mutwillig zum Lüften geöffneten Fenster zuknallt (das kommt noch viel öfters vor), so hat der Sommer in Bern eindeutig Einzug gehalten. Und mit ihm dieses unverwechselbare Gefühl des Aufbruchs, der Möglichkeiten, des Abenteuers. Ein Gefühl, das jeder kennt und doch niemand so richtig beschreiben kann: Das Geheimnis des Sommers.

Wabern

Es ist also Sommer, und die NORDFABRIK mitten drin. Zugegeben, der Name lässt anderes vermuten. Doch seit wir vor rund sechs Monaten unsere Zelte in Wabern bei Bern aufgeschlagen haben, geniessen wir die Vorzüge des urbanen, nichtsdestotrotz in der Natur verankerten Standortes, und das besonders jetzt im Sommer.

Wasser

Hinter uns der Gurten – Güsche, wie die Berner*innen sagen – vor uns die Aare. Lediglich die brummende, in der spätnachmittäglichen Hitze vor sich hin glühende Seftigenstrasse trennt uns von ihr. Hurtig über den Fussgängerstreifen und schon geht es auf direktem Weg ins Eichholz, ein zumeist rauchgeschwängertes Mekka für Campingfans und Flussschwimmer*innen. Mit dabei natürlich immer der Aaresack (der übrigens sogar ein Macbook Air sicher und trocken vom Eichholz ins Marzili bringt), auf den Schultern ein ordentlicher Klecks Sonnencrème und in Gedanken bereits bei der Gelateria di Berna; wer die Wahl hat, hat die Qual, auch im Sommer. Doch die rund 10 Minuten, die der Schwumm vorbei am Dählhölzli, unter dem Schönausteg hindurch und runter ins Marzili dauert, geben uns ausreichend Bedenkzeit. Und am Ende gewinnt sowieso immer das cremig-süsse «Mare di Berna», nicht wahr? Never change a winning horse …

Weiter

Und während wir so dahindümpeln, begleitet vom typischen Schaben und Scharren der Kiesel unter Wasser, und uns von der Aare gemächlich um die nächste grüne Kurve tragen lassen, richten wir den Blick nach vorne. Denn zurück, das hatten wir schon. Weiter vorne aber warten all die Möglichkeiten und Herausforderungen, die der Sommer uns verspricht und der Herbst letztendlich bringen mag. Aber bis dahin ist noch Zeit; für noch einen Sprung in die Aare, noch einen Sonnenbrand (trotz SPF50, man glaubt es kaum), noch eine Glace. Mindestens dafür ist immer Zeit.

Was wir Ihnen mit diesem Text sagen wollten? Nun, in erster Linie, dass wir – und insbesondere die Autorin :) – Sommer an und in der Aare ganz, ganz toll finden. So. Ausserdem glauben wir an die Kraft der Worte, dass sich mit ihnen Bilder erschaffen lassen, die überdauern, nachklingen, und dass sie zur Abwechslung auch mal verspielt, vielleicht sogar ein wenig kitschig sein dürfen.

Nachklingende Worte und das Geheimnis des Sommers. Mehr bedarf es manchmal nicht.